Am 7. Mai 2024 fand bei der Agrargenossenschaft Wesenitztal in Dürrröhrsdorf-Dittersbach (Sachsen) der erste Feldtag der HumusKlimaNetz-Betriebsgruppe Ost statt. Thematischer Schwerpunkt war die Drohnenaussaat von Untersaaten.
Der Feldtag startete mit einem kurzen theoretischen Teil auf dem Betriebsgelände. Lena Guhrke, DBV, Regionalkoordinatorin im HumusKlimaNetz, präsentierte das Modell- und Demonstrationsvorhaben. Anschließend stellte Rainer Weise, Betriebsleiter der Agrargenossenschaft Wesenitztal, den Betrieb vor:
Die Agrargenossenschaft bewirtschaftet ca. 1.300 Hektar Nutzfläche, davon 1.000 Hektar Ackerland. Zu den Betriebsschwerpunkten zählen der Pflanzenbau (Weizen, Gerste, Raps, Mais, Kartoffeln, diverse Grünfutterarten), die Milchviehhaltung sowie eine angeschlossene Direktvermarktung und Betriebsküche. Seit 2022 beschäftigt sich Weise intensiv mit Konzepten der regenerativen Landwirtschaft. Dabei strebt er weitestgehend eine Kreislaufwirtschaft an. Eine organische Düngung, der Einsatz biologischer Präparate und eine möglichst dauerhafte Bodenbedeckung durch Zwischenfrüchte und Untersaaten im Getreide zählen mittlerweile zum festen Repertoire des Betriebes. Vormalige Erosionsereignisse in hängigem Gelände hätte der Betrieb so gut in den Griff bekommen. In diesem Frühjahr probiert Weise auf Maßnahmenflächen im HumusKlimaNetz erstmals die Ausbringung von Untersaaten via Drohne in Sommergerste und empfindlichen Kulturen wie Raps aus.
Nach weiterem Fachinput zum Thema Untersaaten durch Betriebsbegleiter Frank Reinicke, INL GmbH, demonstrierte Drohnenpilot Manuel Ursel, BayWa Drohnenservice, die Drohnenaussaat von Untersaaten auf einer Fläche der Agrargenossenschaft Wesenitztal.
Die Praxisvorführung mit Aussaat einer Kleegras-Mischung in den Sommergerste-Bestand und das Abheben des über 2 Meter großen Drohnenkörpers mit bis zu 80 Kilogramm Abfluggewicht war für die Teilnehmer:innen sehr eindrücklich.
Ursel berichtete über Anwendungsmöglichkeiten von Drohnen in der Landwirtschaft und nannte die vielfältigen Vorteile der Drohnensaat, wie Einbringung von Untersaaten in den stehenden Bestand, Wahl des optimalen Einstreuzeitpunktes, Entzerrung von Arbeitsspitzen, Vermeidung von Schäden an Pflanzen und Boden, Streufähigkeit aller gängigen Saatgüter sowie eine hohe Flächenleistung von bis zu neun Hektar pro Stunde. Herausforderungen bestünden aktuell noch in der limitierten Flugdauer von ca. zehn Minuten je geladenem Akku.
Insgesamt nahmen rund 30 Interessierte am Feldtag teil: Landwirtschaftsbetriebe aus der Region, Vertreter:innen des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und des Sächsisches Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).