Feldtag Biobetrieb der Familie Heinrich am 16.09.24 (Bayern)
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Veröffentlicht am
27. September 2024

Nach anhaltenden Regenfällen mit 150  Millimeter Niederschlag in wenigen Tagen und einem merklichen Temperatursturz fanden sich am Nachmittag des 16. Septembers 2024 rund 20 interessierte Landwirt:innen und Berater:innen auf dem Naturland-Betrieb der Familie Heinrich in Esterndorf, Kirchdorf an der Amper, Landkreis Freising, zum Feldtag ein. Auf dem viehlosen Ackerbaubetrieb stand das Thema „Kleegras für Humusaufbau und Erosionsschutz“ im Fokus.

„Gerade hier in hügeliger Lage leistet das Kleegras einen wertvollen Beitrag gegen Bodenabtrag, das sieht man aktuell mit dem vielen Regen ganz besonders. Da ich keine Tiere habe, wird der Aufwuchs für eine Biogasanlage gemäht. Bisher baue ich nur einjähriges Kleegras an. Im Rahmen des HumusKlimaNetz versuche ich mich nun aber am mehrjährigen Anbau, sowohl mit Abfuhr, als auch als Brache. Ich bin gespannt, wie sich das auf den Humusgehalt meiner Böden auswirken wird“, erläutert Betriebsleiter Johann Heinrich sein Konzept.

Denn: Mehrjähriges Kleegras kann insbesondere durch sein ungestörtes und intensives Wurzelwachstum einen wichtigen Beitrag zur Humusreproduktion leisten. Details zu Etablierung, Pflege und Verwertung wusste Ewald Pieringer, Berater des Naturland-Erzeugerrings, in einem Impulsvortrag zu berichten. Er ging dabei auch auf die Unterschiede zwischen abgefahrenem und gemulchtem Aufwuchs ein: „Untersuchungen zeigen, dass wir in einem Kleegrasbestand, dessen Aufwuchs regelmäßig abgefahren wird, deutlich mehr Leguminosen haben als im Gemulchten, wo die konkurrenzstarken Gräser einen Vorteil haben. Somit hat ein beernteter Bestand auch eine deutliche höhere Stickstoff-Fixierleistung.“

Praxisaustausch am Feld beim HumusKlimaNetz-Feldtag auf dem Biobetrieb der Familie Heinrich (Bayern)

Praxisaustausch am Feld

Ewald Pieringer (links), Naturland-Erzeugerring, erläutert die Unterschiede zwischen Kleegrasnutzung und -mulch beim HumusKlimaNetz-Feldtag auf dem Biobetrieb der Familie Heinrich (Bayern)

Ewald Pieringer (links), Naturland-Erzeugerring, erläutert die Unterschiede zwischen Kleegrasnutzung und -mulch

 

 

 

Von den Unterschieden im Bestand konnten sich die Teilnehmer:innen anschließend ein eigenes Bild machen: Johann Heinrich hat auf einem Feld genutztes und gemulchtes Kleegras direkt nebeneinanderstehen. Nach zweijähriger Standzeit ließ sich hier schon ein deutlicher Unterschied im Leguminosen/Gräser-Verhältnis erkennen. Am Feldrand diskutierten die Landwirt:innen noch einige ackerbaulichen Detailfragen und tauschten ihre Erfahrungen aus. Ein Blick auf den Boden zeigte, wie dieser unter dem Kleegrasbestand auch die enormen Niederschlagsmengen aufnehmen konnte. Wie sich der Humusgehalt unter den verschiedenen Regimen entwickelt, werden die Ergebnisse der Bodenproben des HumusKlimaNetz zeigen.