Am 11. April 2025 fand in Einbeck, Niedersachsen, der Feldtag „Kleegrasumbruch leicht gemacht? Auswirkungen auf Klima und Boden“ statt. Arnd Berner, Landwirt im HumusKlimaNetz, begrüßte die rund 30 Teilnehmer:innen herzlich und stellte ihnen seinen Bioland-zertifizierten Betrieb vor.
Bodenverbesserung und Förderung von Biodiversität
Seit 2002 wirtschaftet der Betrieb von Anika und Arnd Berner ökologisch und setzt seitdem auf Kleegras, um eine ausreichende Stickstoffversorgung auf den Flächen zu gewährleisten. Mit einer humusmehrenden Untersaat oder als Fläche für den Milanschutz, werden weitere Ziele wie Bodenverbesserung und eine vielfältigere Biodiversität verfolgt.
Während des Feldtages gab es Austausch über die technischen Möglichkeiten zum Umbruch mehrjähriger Kulturen sowie über die Risiken, die ein Umbruch mit sich bringt.
Das Umbrechen der mehrjährigen Kultur soll so bodenschonend wie möglich erfolgen, wenn es nach Arnd Berner geht.
Cut and Carry-Verfahren als Alternative für viehlose Betriebe
Pascal Gerbaulet, Berater der Landwirtschaftskammer NRW und Betriebsbegleiter im HumusKlimaNetz, zeigte im Anschluss an die Betriebsvorstellung die Risiken von Nährstoffverlusten auf, die ein Umbruch von Kleegras mit sich bringt. Als Leguminose speichert Klee Stickstoff im Boden, fördert darüber hinaus den Humusaufbau und aktiviert das Bodenleben. Viehlosen Betrieben fehle jedoch häufig die Möglichkeit, das Kleegras sinnvoll zu nutzen.

Pascal Gerbaulet, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, erläutert das Cut and Carry-Verfahren
Gerbaulet stellte „Cut and Carry“ als interessante Alternative dar. Bei dem Verfahren wird der Aufwuchs auf einem „Geberfeld“ gemäht, gehäckselt und anschließend auf einem „Nehmerfeld“ als Dünger oder Mulchauflage ausgebracht. Humusaufbau, eine bessere Durchlüftung und Infiltrationsfähigkeit des Bodens, Erosionsschutz, N- und K-Lieferung während der Kulturzeit, Reduktion von Emissionen sowie eine funktionierende Düngung seien die entscheidenden Vorteile dieser Methode. „Werden möglichst junge, kleereiche Bestände direkt ausgebracht und eingearbeitet, kann bis zu 80 Prozent des Stickstoffs im Anwendungsjahr wirksam werden. Cut and Carry leistet eine hohe Stickstoff-Effizienz der Kleegrasnutzung und stellt eine kostengünstige, bilanzfreie Stickstoff-Quelle ohne Phosphor-Überschuss dar“, so Gerbaulet.
„Jeder Kleegrasumbruch ist mit hohen Stickstoffverlusten verbunden“, führt Gerbaulet fort. Es gäbe jedoch Strategien, die zu geringeren Verlusten führen könnten. Ein Umbruch im Frühjahr, sei zum Beispiel immer verlustärmer als ein Herbstumbruch. Die Folgekultur müsse immer mitgedacht werden. Ein Wintergetreide kann die Überschüsse im Herbst nicht mehr aufnehmen. Zusätzlich sorgen stetig milder werdende Winter für eine höhere Mineralisierung.
Bodenbearbeitung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Eine Tiefenlockerung mit flacher minimaler Bearbeitung ist einer wendenden Bodenbearbeitung vorzuziehen.
Beurteilung des Kleegrasbestandes
Nach dem theoretischen Teil beurteilte Philipp Dankert, INL, Betriebsbegleiter im HumusKlimaNetz, anhand einer Spatenprobe den Kleegrasbestand von Arnd Berner. Eine lockere Bodenstruktur sowie ein intaktes Bodenleben bestätigten bei Auswertung der Probe die Vorteile eines Kleegrasbestandes.

Beurteilung des Kleegrasbestandes
Im Anschluss an den HumusKlimaNetz-Feldtag gab es eine Veranstaltung vom Bioland e.V. und dem Fachbereich Ökologischer Landbau der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK NDS) zum Thema „Flache und ganzflächige Bodenbearbeitung im Ökolandbau unter anspruchsvollen Bedingungen“, auf der ein vielfältiges Portfolio an Geräten zur flachen und ganzflächigen Bodenbearbeitung in Theorie und Praxis vorgestellt wurde.

Vorführung von Geräten zur flachen und ganzflächigen Bodenbearbeitung