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HumusKlimaNetz mit eigenem Themen-Rundgang und Messestand auf den Öko-Feldtagen 2025
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Veröffentlicht am
15. Juli 2025

Das HumusKlimaNetz präsentierte sich am 18. und 19. Juni im Rahmen der Öko-Feldtage 2025 auf dem Biolandbetrieb Wassergut Canitz in Sachsen mit einem eigenen Messestand, einem HumusKlimaNetz-Rundgang zu Zwischenfrüchten und Untersaaten sowie der Beteiligung an einem BÖL-Rundgang. Nach Veranstalterangaben besuchten rund 9.000 Menschen die Öko-Feldtage, die in diesem Jahr unter dem Schwerpunktthema Wasser standen.

Themenrundgang zu Zwischenfrüchten und Untersaaten
Erstmalig bot das HumusKlimaNetz neben der zweitägigen Standpräsenz einen eigenen Rundgang an, dessen Schwerpunkt auf dem Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten lag. Der Einladung folgten mehr als 60 Interessierte, die an den verschiedenen Stationen ihr Fachwissen zum Thema „Humusaufbau in der Praxis: Potenziale von Zwischenfrüchten und Untersaaten kennen und nutzen“ erweitern und mit den Referierenden ins Gespräch kommen konnten sowie die Möglichkeit zur Vernetzung nutzten. Zwischenfrüchte und Untersaaten zählen zu den beliebtesten Maßnahmen im HumusKlimaNetz. Bei Mischungen und Kulturkombinationen sowie der Etablierung gibt es einige Kniffe, mit denen der Anbau optimiert und hohe Biomasseerträge erzielt werden können. Beim Rundgang bekamen die Teilnehmenden Hintergrundwissen zur Humuswirkung von Zwischenfrüchten und Untersaaten, der Sortenwahl sowie Saatverfahren, insbesondere der Drohnensaat.

Großes Interesse an Humus-Rundgang
Lena Guhrke
, Regionalkoordinatorin Region Ost, HumusKlimaNetz, Deutscher Bauernverband, eröffnete den Rundgang mit einer kurzen Projektvorstellung des HumusKlimaNetz und übergab anschließend an Christian Lutz, Bioland Beratungsdienst und HumusKlimaNetz-Betriebsbegleitung, der auf aktuelle Grundlagen zum Humusaufbau einging und erläuterte, worauf es bei einer guten Etablierung von Untersaaten ankommt (vgl. auch hier, HumusKlimaNetz-Online-Fachveranstaltung “Untersaaten erfolgreich etablieren” Mitschnitt bei YouTube).

Der HumusKlimaNetz-Rundgang zu Zwischenfrüchten und Untersaaten stieß auf reges Interesse

Bericht aus der Praxis
Im Anschluss berichtete Robert Künne, HumusKlimaNetz-Landwirt vom ökologisch wirtschaftenden Lerchenhof/Lerchenberg Mühle, von seinen Erfahrungen mit Untersaaten in unterschiedlichen Getreidekulturen. „Besonders bewährt hat sich für uns der kombinierte Anbau – etwa durch Untersaaten oder Kulturen, die wir als Zweitfrucht mitnutzen, wie Leindotter, den wir teilweise mit ernten. Auch Mischkulturen, zum Beispiel Erbse zusammen mit Weizen, sind für uns sehr interessant“, erläuterte Künne.

Saatmischungen für Zwischenfrüchte und Untersaaten
An eigens angelegten Demoparzellen diskutierten Fiene Kaufmann, Saaten Union, und Christian Lutz schließlich verschiedene Saatmischungen für Zwischenfrüchte und Untersaaten mit Blick auf Anbauziele und Eignung in der Fruchtfolge.
Kaufmann fasste als Fazit zusammen, dass Aussaattermin, Standdauer und Komponenten und neben Humusaufbau auch weitere Anbauziele mitgedacht sowie die Fruchtfolge beachtet werden sollte.

„Grundsätzlich gilt: Vegetation sollte so lange wie möglich auf der Fläche bleiben, um den Boden bedeckt zu halten und eine möglichst intensive Durchwurzelung und Biomasseproduktion zu erreichen“, so Fiene Kaufmann, Saaten Union.

„Rauhafer ist gut für die Biomasse und als Unkrautunterdrücker“, erläuterte Christian Lutz, Bioland Beratungsdienst und Betriebsbegleitung im HumusKlimaNetz

Drohnensaat
Schließlich gab Rebecca Schmidt, Schmidt solutions, einen spannenden Einblick in die Potentiale und Herausforderungen der Drohnensaat: „Die Stundenleistung der Drohne liegt bei 8 bis 15 Hektar pro Stunde. Sie kann mit bis zu 50 Kilogramm beladen werden. Regen ist bei der Aussaat kein Problem, Wind schon.“

Schmidt solutions gab Einblick in das Drohnensaat-Verfahren, das auch Projekt-Landwirt:innen im HumusKlimaNetz bereits testen

BÖL-Rundgang
Jonathan Krink
, Referent Fachkoordination Prozessentwicklung im HumusKlimaNetz, BÖLW, stellte das HumusKlimaNetz im Rahmen des BÖL-Rundgangs „Das Klima unter unseren Füßen – wie Ackerboden und Substrate sich auf die Klimabilanz auswirken“ vor.

Jonathan Krink sprach einleitende Worte zum HumusKlimaNetz bei einem BÖL-Rundgang

Darüber hinaus konnten Interessierte im Rahmen des BÖL-Rundgangs drei Projektstände besuchen: „TerOeko: Torfreduzierte und torffreie Substrate für eine bessere Klimabilanz“, „CarbonTillage: Einfluss von Bodenbearbeitung auf das Klima“ sowie „Bio-Klima-Gemüse: Wassersparende Anbauverfahren im Gemüsebau“. Bei CarbonTillage geht es um die partielle Krumenvertiefung mit Pflug. Durch wechselnd tief arbeitende Pflugkörper wird in jeder zweiten Furche ein vertikaler Schacht unterhalb des Bearbeitungshorizonts angelegt, in den humoser Oberboden eingelagert und vor Abbau weitestgehend geschützt wird.

Teilnehmende des BÖL-Rundgangs beim No Tillage-Projekt, beim Lemken-Pflug

Viele Gespräche zur Vernetzung und ein attraktives Angebot für Fachpublikum aus der landwirtschaftlichen Praxis standen bei den Öko-Feldtagen für das Team des HumusKlimaNetz im Vordergrund. „Am Abend kamen Projektlandwirte und das Projekt-Team zu einem HumusKlimaNetz-Get Together zusammen: eine gemütliche Runde zum Abschluss des ersten Messetages und seltene Gelegenheit, auch überregional in den Austausch zu treten“, so Bettina Gramberg, HumusKlimaNetz-Referentin Wissenstransfer und Veranstaltungsmanagement, BÖLW.
Die Öko-Feldtage 2027 finden am 16. und 17. Juni 2027 auf dem Bauckhof Amelinghausen in Niedersachsen statt.