Feldtag auf dem Bauernhof Traber
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Veröffentlicht am
3. November 2023

Am 27. Oktober 2023 fand der zweite HumusKlimaNetz-Feldtag auf dem Bio-Bauernhof Traber in Mühlingen im Landkreis Konstanz statt. Rund 50 Teilnehmende trafen sich auf einem Feld von Landwirt Markus Traber, der etwa 130 Hektar nach Naturland-Richtlinien ökologisch bewirtschaftet. Der Schwerpunkt des Feldtages waren unterschiedliche Aussaatverfahren einer Zwischenfruchtmischung unter anderem per Drohne sowie der Vergleich mit einer anderen Zwischenfruchtmischung.

Zunächst wurden die Kenndaten der Drohne von Rahel Fiedler und Corinna Krall (ZG Raiffeisen) vorgestellt. Die Zwischenfruchtmischung wurde extra für die Drohnensaat angepasst, da die Samen für dieses Saatverfahren nicht zu schwer sein sollten und für eine gleichmäßige Streuung eine ähnliche Größe haben sollten. Leider konnte die Drohne aufgrund der Witterung – zu viel Wind und leichter Niederschlag – nicht im Einsatz vorgeführt werden.

Feldtag Traber im Oktober 2023

Spannend war, dass sich dieselbe Zwischenfruchtmischung auf der Fläche mit Sortendemonstrationen zu Gerste, Triticale, Weizen und Dinkel sehr unterschiedliche Ergebnisse hervorbrachte. „Die Drohnensaat ist für die meisten Landwirte ein recht neues Thema. Für mich ist es spannend damit zu experimentieren und ich freue mich umso mehr, wenn das auch andere Landwirte inspiriert, für ihre Betriebe passende Verfahren zu finden“, so Landwirt Markus Traber.

Anschließend ging es zu weiteren Schlägen: Eine Streusaat mit Rollstriegel direkt in die Stoppeln ist zunächst kaum aufgegangen, hat aber später doch einen mäßigen Zwischenfrucht-Bestand gebildet. Bei einer anderen Variante wurde zuvor auf 5 Zentimeter flach gegrubbert. Hier stand die Zwischenfrucht deutlich besser. Für die letzte Variante wurde mit einer Drillmaschine gesät. Es kam auch eine teurere Saatmischung zum Einsatz. Sowohl finanzieller als auch zeitlicher Aufwand haben sich gelohnt: Der Bestand hat sich deutlich schneller geschlossen und war dichter als der der beiden anderen Versuche sowie der Drohnensaat. Einige Pflanzen der Mischung waren brusthoch. 
HumusKlimaNetz-Regionalkoordinator Sander Hoogendam (BÖLW) war sehr zufrieden: „Die Feldbegehungen regten die Teilnehmenden zum Austausch an. Auch hatten einige ihre Spaten mitgebracht, um die Wurzelmasse zu begutachten. Genau dazu sind unsere Feldtage gedacht.“

Am Nachmittag ging es in den nahegelegenen Gasthof Adler. Hier stellte der Regionalkoordinator der Region Süd-West, Sander Hoogendam (BÖLW), das HumusKlimaNetz vor. Markus Traber präsentierte seinen Betrieb. Naturland-Berater Philip Köhler gab fachlichen Input zu Zwischenfrüchten und Sortenmischungen in der Öko-Fruchtfolge. 

Feldtag Traber im Oktober 2023

„Vor 20 Jahren ging es nur darum, dass überhaupt eine Zwischenfrucht steht. Das hatte schon einige Vorteile, aber es fehlte an Wurzelmasse und Durchwurzelungseffekten. Jetzt wird vermehrt über Sortenmischungen – und Fruchtfolgen gesprochen. Das finde ich sehr wichtig, um auch die Humuswirkung und andere positive Effekte zu berücksichtigen“, so Markus Traber. Abschließend hielt Franz Steidle vom Landwirtschaftsamt Stöckach einen Vortrag zu GLÖZ5/Schutz vor Erosionsgefahr.

Markus Traber war zufrieden: „Auch ich habe heute Neues gelernt. Und ich freue mich über den Austausch und die anregenden Gespräche, die heute geführt wurden. Genauso sollte es sein!“

Feldtag Traber im Oktober 2023
Feldtag Traber im Oktober 2023
Feldtag Traber im Oktober 2023