HumusKlimaNetz: Boden als Kohlenstoffspeicher im Fokus

Humus ist wichtig für ein gesundes Bodenleben und Pflanzenwachstum. Durch seinen hohen Anteil an organischem Kohlenstoff ist er darüber hinaus ein wichtiger natürlicher Kohlenstoffspeicher. Er stärkt die Funktion von Böden als natürliches Kohlenstoffreservoir und kann damit wesentlich zum Klimaschutz beitragen.

Humus_Regenwurm_Pixabay

Laut der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beauftragten „Bodenzustandserhebung Landwirtschaft“ speichern landwirtschaftliche Böden in Deutschland insgesamt rund 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Form von Humus, davon liegen 1,3 Milliarden Tonnen in Äckern und 1,2 Milliarden Tonnen im Grünland. Diese Böden speichern damit mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie der gesamte Baumbestand in deutschen Wäldern und über das Dreifache der CO2-Menge, die in Deutschland im Jahr freigesetzt wird.

Humusaufbau in der Natur

Ausgangspunkt der Kohlenstoffspeicherung in Böden ist die Photosynthese der Pflanzen: Durch die Aufnahme von Kohlenstoff in Form von CO2 aus der Luft wird dieser gebunden und durch Wurzelausscheidungen sowie abgestorbene Pflanzenteile in den Boden abgegeben. Durch mikrobielle Abbauprozesse entstehen daraus wiederum leicht und schwer zersetzbare Formen von Kohlenstoffverbindungen – der Humus.

Die Bewirtschaftungsform von landwirtschaftlich genutzten Böden beeinflusst maßgeblich den Humusgehalt im Boden und damit, ob der Boden eine Kohlenstoffsenke oder sogar eine Kohlenstoffquelle ist.

Knick ©HumusKlimaNetz

Humusaufbau und -erhalt auf landwirtschaftlichen Böden

In der Natur sorgt ein fortlaufender Prozess in den oberen Bodenhorizonten dafür, dass Humus entsteht und auch wieder zu Nährstoffen umgesetzt wird. Auf landwirtschaftlich genutzten Böden kann die Form der Bewirtschaftung die Bildung von Humus beeinflussen. So können Landwirtinnen und Landwirte die Humusgehalte ihrer Böden gezielt verbessern, indem sie regelmäßig Kleegras oder Zwischenfrüchte anbauen. Zwischenfrüchte werden zwischen zwei Hauptkulturen, z.B. Weizen und dem folgenden Mais, eingesät und meist in den Boden eingearbeitet oder in seltenen Fällen zur Futternutzung geerntet.  Zwischenfrüchte können Kulturen wie z. B. Senf, Grünroggen oder Leguminosen sein – oftmals in Mischungen angebaut.